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Wir sind es ja schon gewohnt, nichts läuft in den letzten Monaten normal, für nichts gibt es eine Planungssicherheit. Dies mussten wir auch wieder bei der Vorbereitung unseres alljährlichen, regionalen und ökumenischen Suppentags erleben. Eigentlich war er für heute in Diessenhofen geplant, doch es kam -wie üblich im vergangenen Jahr- anders. Aufgrund der vom Bund und Kanton beschlossenen Einschränkungen bei gottesdienstlichen Feiern, mussten wir uns entschliessen, den gemeinsamen Suppentags-Gottesdienst auf die jeweils eigenen Gemeinden aufzuteilen und zu verschieben.

Sofort hat sich mit Rahel Schönberger, Florian Aeberhardt und Rolf Roeder ein Vorbereitungsteam getroffen, welches den Gottesdienst gemeinsam vorbereitete. Schnell kam eine entscheidende Frage auf: Kann es einen Suppentag geben, ohne Suppe? Nach kurzen Überlegungen und Rücksprache mit dem Kirchenvorstand wurde beschlossen: Es gibt eine Härdöpfel-Rüebli – Suppe mit roten Linsen, aber aus hygienischen Gründen eben mal anders.

Und so warf dieser aussergewöhnliche Suppentag seine ersten Schatten voraus, als sich die Kirchenvorsteher Stefan Benz, Rahel Schönberger, Daniel Möckli, Florian Aeberhardt und Rolf Roeder am Samstagmorgen vor dem Suppentag zum Suppenkochen trafen. Es wurden nicht nur die Zutaten (z.T. gesponsert von Martin Ott) gemeinsam geschnippelt, auch das Kochen und später das Einfüllen in Gläser wurde gemeinsam angegangen, so dass eine „Take-away“-Suppe im Glas entstand. Jetzt war alles bereit.

So fand ein aussergewöhnlicher Gottesdienst zum diesjährigen Suppentag bei uns um 10:10 in Basadingen statt. Etwa 30 ChristInnen feierten einen lebendigen Gottesdienst, der von unserer Band musikalisch (ohne Gesang) begleitet wurde. Ein Zwiegespräch zwischen Rahel und Florian lockerte den Gottesdienst ebenso auf, wie die persönlichen Überlegungen zur „Klimagerechtigkeit“, die man in Stichworten für sich aufschreiben konnte. Am Ende gab es dann die aussergewöhnliche Suppenverteilung. Jeder Gottesdienstbesucher konnte sich unter Hygienemassnahmen ein (mittlerweile kalt gewordenes) Glas Suppe mit nach Hause nehmen, um sie selbst zu erwärmen.

Das „Highlight“ hierbei war, dass ein Zoom-Meeting eingerichtet wurde, mit dem man sich um 12:00 Uhr per Computer einwählen konnte, um sich gegenseitig virtuell und ohne Maske „En Guete“  zu wünschen. Dieser „gemeinsame“ Beginn zum Mittagessen wurde von ca. 15 Personen wahrgenommen und wurde mit einem Tischgebet von Florian eröffnet. Nach dem gegenseitigen Wünschen konnte sich jeder nach Belieben wieder abmelden.

Während letztes Jahr der Suppentag wegen Corona ganz abgesagt werden musste (Gottesdienstverbot), so konnten wir dieses Jahr wenigstens diesen einmaligen Gottesdienst miteinander feiern. Es war ein aussergewöhnliches Erlebnis, was es in unserer Gemeinde noch nie gab: statt gemeinsames Essen einer Suppe, ein Glas eingekochte Suppe mit auf den Heimweg. Statt nette Gespräche beim Mittagessen, virtuelles Beisammensein im Videozoom. Und doch etwas ganz Besonderes.

Text: Rolf Roeder
Bilder: Stefan Benz, Daniel Möckli, Rolf Roeder, Florian Aeberhardt.